1946 Am 13. Januar wird die Sportvereinigung Bad Sachsa gegründet. Neuhof, Walkenried, Wieda und Zorge bilden mit Braunlage und Hohegeiß ab 01. Juli den Kreis Blankenburg, auch als „Restkreis Blankenburg“ bekannt, da der größere Teil des alten Kreises im Osten (DDR) liegt. Ab 1972 gehört Neuhof zu Bad Sachsa; Walkenried, Wieda und Zorge werden zur Samtgemeinde Walkenried zusammengeschlossen. Damit gehört auch die Samtgemeinde Walkenried zum Landkreis Osterode. In Steina wird das Schießhaus der Schützengemeinschaft zum Gemeindebüro umfunktioniert. In Walkenried wird am 15. November der MGV Freundschaft Walkenried wieder gegründet. (siehe auch 1923). Mit der Gründung des Landes Niedersachsen am 01. November (am 06. Dezember tritt der Landtag zum ersten mal zusammen) kommen Bad Sachsa, Tettenborn und Steina zum Regierungsbezirk Hildesheim (LK Osterode), die Gemeinden Walkenried, Wieda und Zorge zum Verwaltungsbezirk (bis 1978) Braunschweig (LK Blankenburg/Niedersachsen). [28] In Zorge wird mit der Produktion von „Normag-Zorge “-Schleppern begonnen, der NG 23 leistet 24 PS. Die Produktion wird um Schlepper mit 10 bis 45 PS erweitert und Ende 1957 eingestellt. Die Ersatzteilversorgung übernimmt ab 01.01.1958 die Porsche Diesel GmbH. 1947 Die englischen Truppen verlassen Bad Sachsa. Damit können die Beherbergungsbetriebe wieder ihrer alten Bestimmung zugeführt werden. Die Sprungschanze am Warteberg wird nochmals verändert. Der Bau für die Ravensberg - Sprungschanze im Skistadion beginnt mit Vorarbeiten. Nach dem 2. Weltkrieg wird in Wieda der MGV „Germania Liedertafel“ neu gegründet. [65] 1948 Nach Abzug der britischen Besatzungstruppen wird der Kurpark wieder hergerichtet und kann anschließend wieder als solcher genutzt werden. Das Hotel Schützenhaus kann von der Familie Frind nun wieder als Hotel betrieben werden. In Bad Sachsa wird im Oktober der Tennisklub Grün-Weiß gegründet. Nach Zorge kommen die ersten Jugendlichen, um den Förstern beim Wiederaufforsten zu helfen. Damit ist der Grundstein zum Jugendwaldheim „Walther Freist“ gelegt. 1949 Der Ausbau des Skistadions am Ravensberg geht nun immer weiter voran, erst wird die Sprungschanze gebaut, in späteren Jahren werden Ski-Lifte errichtet. Der erste Tellerlift wird 1962 in Betrieb genommen, Langlauf-Loipen gibt es ab 1979. Im Ostertal wird eine Wassergewinnungsanlage gebaut. Das Wasser wird zum Hochbehälter am Ravensberger Weg (Fahrstraße ab Pädagogium zum Ravensberg) geleitet. In der Sachsensteinstraße 21 beginnt die Fa. Münter mit der Produktion von Perlmuttknöpfen. Anfangs sind es nur 4 Personen, zu Glanzzeiten hat die Fabrik 110 Beschäftigte und 30 Frauen, die Knöpfe in Heimarbeit fertigen. Produziert wird bis 2004. In der Bahnhofstraße 12/13 (Karl Demel), in der Ziegelstraße 20 (Hermann Höchel) und in der Ringstraße (Fa. Schade) werden drei weitere Knopffabriken gegründet.Verarbeitet werden Salzwassermuscheln und Flussmuscheln, später auch Meeresschnecken. Die ehemalige Brauerei Sachsenstein (Ecke Walkenrieder Straße - Sachsensteinstraße, heute Kfz-Werkstatt) der Familie Kellner wird Niederlage der Städtischen Brauerei zu Göttingen, die inzwischen auch nicht mehr existiert. Ab 27. November gibt es die im Krieg verbotene Zeitung „Bad Sachsaer Nachrichten“ wieder. Am 15. Oktober feiern die Turner das 60-jährige Turnjubiläum, ab 1950 wird die Sportvereinigung zum TSV Bad Sachsa. [36] In Steina wird am 29. Dezember der Kur- und Verkehrsverein gegründet. [59] In Walkenried wird in der Turmstraße 2 mit dem Bau eines Berufsschulgebäudes für den Landkreis Blankenburg begonnen.
1950 Die neu erbaute Sprungschanze auf dem Ravensberg wird am 08. Januar eingeweiht. Auf der Schanze können lt. Berechnungen Weiten von bis zu 64 m gesprungen werden (späterer Schanzenrekord von Karl-Heinz Imse 62,5 m). Die Schützenkompanie wird wieder zugelassen. Auf der ersten Mitglieder-Versammlung nach dem Verbot wird die Schützenkompanie am 26. Februar in Schützengesellschaft umbenannt, am 30. April werden die Gebäude von der Stadt an die Schützengesellschaft zurückgegeben. Das Badehaus wird renoviert und umgestaltet. Das E-Werk baut in der Kirchstraße 20 ein neues Verwaltungsgebäude. Bis dahin ist die Verwaltung in der Marktstraße 4. Der Märchengrund wird wieder eröffnet, nachdem er nach dem Tod von Gustav Schaub 1944 geschlossen und 1945 zerstört wurde. (siehe Foto, Hänsel + Gretel) Ab 1949 wurde die Anlage vom ältesten Sohn Ingenieur Albert Schaub erneuert. Im Kuckanstal entsteht die Freilichtbühne und wird mit „Schneewittchen“ erstmals bespielt. Die Freiwillige Feuerwehr Bad Sachsa feiert am 8. und 9. Juli das 50-jährige Jubiläum. Das ehemalige Hotel am Pfaffenberg wird von der AOK übernommen. Der Wetteradler auf der St. Nikolai-Kirche wird neu angefertigt. Wie bei einer Grundsteinlegung werden auch hier, und zwar in der vergoldeten Kugel, Urkunden, Zeitungen, Münzen und Geldscheine hinterlegt. Der Adler ist 1,90 m breit, 1,55 m hoch und wiegt 28,5 kg. Der DRK-Ortsverein Neuhof e.V. wird gegründet. Im August wird in Walkenried die Kreisberufsschule (Baubeginn 1949) ihrer Bestimmung übergeben. In Wieda wird am 12. März die Wiedaer Schützengesellschaft von 1618 e.V. neu gegründet. In Zorge wird das Jugendwaldheim eingeweiht. 1948 hat der Forstmeister Walther Freist die Idee ins Leben gerufen, Jugendlichen den Wald näher zu bringen. 1968 gibt es einen Neubau mit 40 Plätzen.
1951 Vor dem Pädagogium wird das einzige bekannte Schülerdenkmal der Welt errichtet, (siehe Foto, Schülerdenkmal "Frechdachs") es ist 2,40 m hoch und wiegt 11 Zentner. Die Stiftung ehemaliger Schüler (Rhotertianer, Härtelianer und Absolvia) weiht es am 12. Mai (Pfingsttreffen) ein. [41] Im Katzental wird vom 1950 gegründeten Verband der Heimkehrer ein Denkmal eingeweiht. Seine Inschrift lautet „Ihr seid in der Kriegsgefangenschaft nicht vergessen“. Der Verband wird 2009 aufgelöst, nachdem kaum noch ehemalige Kriegsgefangene leben. Im Kurpark wird ein neuer Musikpavillon an der Stelle gebaut, wo sich heute die offene Wandelhalle am Freizeit- und Spielhaus befindet. Er besteht bis 1969. Die Volksschule wird zur Volksschule mit „Gehobener Abteilung“. Die ev. Kirche St. Nikolai erhält am 27. April drei neue Gussstahlglocken. Die noch verbliebene Bronze-Glocke läutet dazu zum letzten Mal. [4] Das Krankenhaus auf dem Pfaffenberg wird Privatklinik. Wieda bekommt sein Wappen (ein silberner Hirsch, der nach links schreitet, darüber 2 gekreuzte Haikatzen – ehemalige Arbeitsgeräte der Köhler). Das Berghotel Stöberhai oberhalb von Wieda wird vom Berliner Busunternehmer Paul Kühn gekauft. 1952 Das Wasserrecht am Schmelzteich wird abgelöst. Damit erfolgt die Einstellung des Betriebs von Gelpkes Mühle. Das Diakonissen-Mutterhaus in Bad Harzburg übernimmt am 01. April als Pächter das Kinder-Krankenhaus „Bremer Kinderheim “ im Borntal, erster Chefarzt ist Dr. Wilhelm, der dort seit 1945 bereits tätig ist. Die erste Reserve-Stromleitung wird gebaut, um bei Stromausfall aus der DDR den Strombedarf zu decken. Die Leitung erweist sich aber als zu schwach für die Vollversorgung. Der Bad Sachsaer Karl Lautenbach wird Deutscher Meister im Zweier-Lenkrodelschlitten. Diese Leistung kann er 1954 wiederholen. 1961 wird K. Lautenbach Dt. Meister in Königssee bei Berchtesgaden. [23] Die Sachsensteinhöhle in Neuhof wird endgültig geschlossen, nachdem sie 1950 bereits aufgegeben wurde.
1953 Auf dem Ravensberg wird die Ski-Abfahrtsstrecke „Wolfstrift“ in Betrieb genommen. Richtung Märchengrund wird eine neue Rodelbahn angelegt. Bad Sachsa erhält am 02. April sein jetziges Wappen, (siehe Wappen) gleichzeitig darf ein entsprechendes Dienstsiegel geführt werden. Die Stadtfarben sind rot-weiß. [4] Ab diesem Jahr finden die Heimattreffen der „Nordhäuser Heimatfreunde e.V.“ jährlich in Bad Sachsa statt, erstmals am 15. und 16. August. Der Bad Sachsaer Güterbahnhof oberhalb von Neuhof wird am 01. Oktober eingeweiht. [24] Heute befindet sich hier ein Spezialgipsbetrieb, das Gütergleis ist abgebaut. In Steina wird das Gebäude der alten Schule neben der ev. Kirche abgerissen. Im Steinatal wird mit dem Bau der Trinkwasser-Talsperre begonnen. [59] Die Fa. Lohoff in Tettenborn-Kolonie besteht seit 50 Jahren, im Oktober können 150 Beschäftigte feiern, produziert werden Wäscheklammern und Kleiderbügel aus Holz. Wieda erhält nun endlich eine eigene Wasserversorgung. In Zorge entsteht am Uhdenberg ein Neubaugebiet, 1955 stehen dort bereits 31 Häuser mit 76 Wohnungen. 1954 Am 24. Januar werden Karl Lautenbach und Harry Köthe , beide aus Bad Sachsa, auf der Ravensberg -Rodelbahn Deutsche Meister im Lenkschlitten. [23] Am 22. Dezember stürzt die Front vom Rohbau des Schulanbaus der Volksschule in der Pfaffenwiese zusammen. Die Steinatalsperre, deren Bau im September 1950 begann, wird am 19. November als Rückhaltebecken (erst ab 1958 als Trinkwassersperre) eingeweiht. In Wieda wird ab 1953 am Cuerskopf eine neue Schule gebaut. Die alte Schule in der Otto-Haberland-Straße wird anschließend Rathaus mit Kurverwaltung. [20] 1955 Das Badehaus wird neuzeitlich umgebaut. Die Kurverwaltung sowie das Verkehrs- und Reisebüro werden in die Hindenburgstraße 6 verlegt. Der Schulanbau der Volksschule soll eigentlich im 50. Jubiläumsjahr seiner Bestimmung übergeben werden. Der Einsturz und neue Aufbau in der Pfaffenwiese führen zur 1-jährigen Verzögerung. In der Kurzen Straße wird oberhalb der Volksschule eine Berufsschule gebaut, später wird das Gebäude anderen schulischen Aufgaben zugeführt, danach Kindergarten, im Obergeschoss befindet sich ab 2008 das Archiv der Stadt Bad Sachsa. Im Juni wird die Strom-Freileitung in der Marktstraße abgebaut. Die ev. St. Nikolai-Kirche erhält nach 1883 und 1929 seine dritte Orgel, gebaut bei der Orgelbaufirma Hammer in Hannover. Das Altersheim in der Talstraße 7 wird bis 1956 umgebaut und erweitert. Es erhält den Namen Haus „Feierabend“. Die Gipsschauhöhle in Neuhof, für Besucher bereits geschlossen, wird in der folgenden Zeit durch Gipsabbau zerstört. Die Holzmehlfabrik Walkenried-Juliushütte brennt am 4. August bis auf die Grundmauern nieder und wird nicht wieder aufgebaut. In den folgenden Jahren dient sie den DDR-Behörden als Anti-West-Propaganda-Objekt. Vom Ellricher Bahnhof aus kann man die Ruinen der Fabrik sehr gut einsehen. 1956 Die „Gehobene Abteilung“ an der Volksschule wird am 01. April zum „Aufbauzug“ (Mittelschule in verkürzter Form). Der Schulanbau der Volksschule in der Pfaffenwiese (heute Grundschule) wird am 14. August seiner Bestimmung übergeben. Das Postgebäude wird bis 1958 umgebaut und modernisiert. Das Bootshaus auf dem Schmelzteichdamm wird wegen Baufälligkeit abgerissen, ein neues Bootshaus an der Südseite (Bismarckstraße) errichtet. Gleichzeitig erhält der Schmelzteichdamm eine Betonmauer. [4] Der Niedersächsische Innenminister genehmigt am 05. Oktober das Wappen von Steina. Am 01. Juli wird Wiedigshof als Walkenrieder Ortsteil gegründet. 1957 Die Stadtsparkasse baut eine moderne Kassenhalle an. Die Holzgerechtsame werden abgeschafft. . In der Walkenrieder Straße 1 auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei Thiele, dann Kinderheim Lüding, wird das Kinderheim Kern eröffnet, ab 1972 befindet es sich in einem Neubau im Bahnhofsweg (heute Ringstraße 48). Das Kinderheim Lüding, welches sich in der Walkenrieder Straße 1 ab 1935 befand, zieht gleichzeitig in die Bahnhofstraße um. Die aus Bad Sachsa stammende Helga Müller wird am 27. Januar in Davos Vizeweltmeisterin im Rennrodeln. In Bad Sachsa erfolgt erstmals die Einführung der Müllabfuhr. Auch die anderen Orte, z.B. Wieda, erhalten die Müllabfuhr. Betreiber ist die Fa. Andreas Simon aus Bad Sachsa. Das Denkmal am Pfaffenberg von 1930 wird um eine Gedenktafel an die Gefallenen des 2. Weltkrieges erweitert. [22] Die Bad Sachsaer Nachrichten erscheinen ab 01. Juli als Teil des Göttinger Tageblatts im Verlagshaus Gebrüder Theo und Alfred Wurm. Am 13. Februar wird in Walkenried berichtet, dass der Grenzschmuggel im Harz nachgelassen hat, die Absperrmaßnahmen an der Zonengrenze (DDR) werden immer schärfer. Im Hasenwinkel in Wieda wird am 19. Januar die Wilhelm-Angerstein-Sprungschanze eröffnet. An gleicher Stelle entsteht im Jahr 1962 die erste Mattensprungschanze im Harz. In Wieda wird aus dem Badeteich im Silberbachtal ein modernes Freibad mit Liegewiese und Bewirtung. Auf dem Käseberg in Wieda entsteht ein Neubaugebiet, welches in den folgenden Jahren mit Wohnhäusern und Pensionen bebaut wird. In Zorge wird der „Campingplatz im Waldwinkel“ angelegt. Er befindet sich oberhalb des Freibades und ist aufgrund seiner Lage immer beliebter. 1958 Das Kinderkrankenhaus im Borntal wird vom Diakonissen-Mutterhaus „Kinderheil“ in Bad Harzburg am 22. August durch Kauf übernommen, erster Chefarzt ist weiterhin Dr. Wilhelm. Seit 1952 ist „Kinderheil“ bereits Pächter. Die Ortsverkehrswacht Bad Sachsa wird gegründet. In Bad Sachsa finden am 02. Februar auf dem Ravensberg die Harzer Rennrodelmeisterschaften statt, am 22. und 23. Februar die „Nordischen Winterspiele “ der Deutschen Jugend. Die neue Jugendschanze wird hierfür eingeweiht. Im Steinatal wird die Steinatalsperre als Trinkwassersperre fertig gestellt und seiner Bestimmung übergeben. Im Walkenrieder Ortsteil Wiedigshof müssen Kartoffelernter zusehen, wie ein Flüchtling an der Zonengrenze (Grenze zur DDR) von Volkspolizisten erschossen wird. In Wieda ist man froh über die neu hergerichtete Straße zum 720 m hohen Stöberhai. 1959 In der Marktstraße wird das Haus Nr. 15 abgerissen und ein Neubau erstellt. In den folgenden Jahren werden weitere Häuser komplett abgerissen und neu gebaut. Die Privatklinik auf dem Pfaffenberg wird geschlossen, das Haus heißt jetzt „Haus im Garten“, hier war auch der Gründungsort des Bad Sachsaer Hausfrauenbundes am 10. September 1957. In der Walkenrieder Straße wird im August die erste Groß-Tankstelle (Alfred Mayers Shell-Muschel) ihrer Bestimmung übergeben. Die Tankstelle entsteht auf dem Gelände der ehemaligen Brauerei (früherer Eisteich). Betrieben wird sie bis 1980 und 1985 abgerissen. Heute ist dort der Verkaufs- und Service-Raum vom Autohaus Frotscher. Es erfolgt am 01. August die Einweihung der ab September 1958 neu erbauten Jugendherberge in der oberen Tettenborner Straße (heute Jugendherbergstraße). [4] [39] Zur ev. St. Nikolai-Kirche wird von der Schulstraße ein neuer Zugang gebaut, die alte Steintreppe war zu gefährlich. Die Kur-Apotheke in der Pfaffenwiese 2 wird eröffnet. [4] Die Wasserbehälter am Ravensberger Weg werden erweitert. Weil die Einführung einer zentralen Müllabfuhr 1,08 DM pro Monat gekostet hätte, wird diese von der Mehrzahl der Bürger abgelehnt. Mit dem Bau des neuen Kurmittelhauses wird begonnen. Damit wird die Uffe, die aus dem Ostertal kommt, überbaut. Die Nachbargemeinde Neuhof (ab 1972 Stadtteil) hat vom 06. bis 08. Juni ihre 700-Jahr-Feier, verbunden mit einem Festumzug am 07. Juni. Bei einem Feuer in Mackenrode (DDR) will die Tettenborner Feuerwehr helfen, dieses wird abgelehnt. Hilfsangebote anderer BRD-Feuerwehren werden von den DDR-Behörden gar nicht beantwortet. Bürger aus Klettenberg überwinden die DDR-Grenze. Sie überrollen den Sperrzaun mit einer Zugmaschine. Die Volkspolizei der DDR ist völlig überrascht. Ein Volkspolizist (Gefreiter) überwindet den Grenzzaun (Grenze zur DDR) bei Walkenried Richtung Westen, den Hund hat der Hundeführer vorher an einem Baum angebunden. In Wieda nimmt am 24. April eine Dienststelle des Fernmeldesektor C (Bundeswehr) ihren Dienst auf. Auf dem Stöberhai wird Ende Mai die erste Antennenanlage errichtet. Die erste Unterkunft befindet sich im ehemaligen Hotel Waldfrieden. [39] Die Fa. Schmidt, Kranz und Co nimmt die Produktion von Geräten für den Bergbau auf. Die Firma wurde 1885 in Nordhausen gegründet und siedelte nach dem 2. Weltkrieg in die Zweigniederlassung Zorge über. Bis Ende 1957 wurden hier NORMAG - Zorge - Schlepper produziert. Das Waldschwimmbad in Zorge wird restauriert, ab 1963 gibt es dort auch eine Gaststätte, heute „Waldhaus Forellenbach“. 1960 In der Bismarckstraße werden neue Tennisplätze mit Umkleidekabinen und Bewirtung gebaut, [4] bis dahin gibt es einen Platz im Kurpark, wo jetzt das Kurhaus steht, siehe auch 1926. [39] Zur Verbesserung des Fernsehempfangs wird westlich des Bahndamms an der Bahnhofstraße eine Fernsehempfangs- und Verstärkerstation errichtet. Östlich der Wiedaer Straße wird ein Neubaugebiet angelegt, von der Erfurter bis zur Berliner Straße. Tabakwaren, Blumen und mehr dürfen nun an Sonn- und Feiertagen von 11 bis 13 und von 16 bis 18 Uhr verkauft werden. In Neuhof wird bis 1961 ein Gemeinde-Verwaltungsgebäude mit Feuerwehrdepot gebaut. In der Nähe des Bahnhofs Tettenborn wird bei Gipsbruch-Arbeiten ein Massengrab mit 26 KZ-Häftlingen entdeckt. In Walkenried wird die katholische Heilig-Kreuz-Kirche durch Bischof Heinrich Maria Jansen aus Hildesheim am 03. April eingeweiht. 1961 Bad Sachsa erhält die staatliche Anerkennung als „Heilklimatischer Kurort “. Im Februar wird der 50. Rodelkorso durchgeführt, im Umzug werden zahlreiche Motivwagen gezeigt. Das neue Kurmittelhaus mit 27 Wannen wird im Juni in Betrieb genommen, dazu ein Solebewegungsbad. Der Badetrakt im alten Badehaus wird stillgelegt, es entsteht daraus das „Haus des Gastes“ mit Leseräumen. [4] Hedwig und Fritz Schäfer richten den Miniaturgolfplatz ein. Der 18-Loch-Miniaturgolfplatz unterhalb der Tennisplätze in der Bismarckstraße wird am 15. Mai eröffnet. [4] [39] Der erste Wasserhochbehälter wird auf dem Warteberg gebaut. Es ist Baubeginn der neuen katholischen Kirche an Stelle der zu kleinen Kapelle. Zuerst wird der unter der neuen Kirche befindliche Gemeinderaum gebaut. Er dient in der weiteren Bauzeit als vorläufiger Kirchenraum. [39] Das Hotel Schützenhaus wird von Frau Frind an Paul Kühn, Berlin verkauft. Im selben Jahr verkauft Paul Kühn das Hotel an den Reichsbund. Damit wird das Haus zum Reichsbund-Erholungsheim. Am 11. Oktober genehmigt der Verwaltungspräsident in Braunschweig das Wappen von Neuhof. Der Mühlenbetrieb am Sachsengraben in Neuhof wird eingestellt (heute befindet sich hier eine Spezialgipsfabrik). Zwei Volkspolizisten mit Bewaffnung überschreiten im Januar bei Mackenrode die DDR-Grenze und erscheinen beim Übungsabend des Gesangsvereins „Harmonie“ in Tettenborn.
1962 Am 23. April erfolgt die Grundsteinlegung der neuen katholischen Kirche St. Josef auf dem zukünftigen Gemeinderaum in der Herderstraße, danach wird die dahinter stehende Kapelle von 1931 abgerissen. [3] [4] [39] Das Pumpwerk zur Wasser-Versorgung am Miniaturgolfplatz (Westertal ) wird stillgelegt (siehe auch 1986). Der Harzklub - Zweigverein Bad Sachsa feiert das 75-jährige Jubiläum mit Bannerweihe und großem Heimatfest. Der Aufbauzug der Volksschule wird bis 1964 zur selbständigen Mittelschule ausgebaut. Der Schmerlbrunnen (Sage vom Urschmerl) wird im Stadtpark errichtet (siehe Foto). Am Heiligabend Nachmittag brennt das Hotel Ravensberg vollständig nieder. Der Brand entsteht im Turm, in welchem sich ein Horchposten Richtung DDR befindet (siehe auch 1970). [39] Auf dem Ravensberg wird im Skistadion der erste Skilift gebaut. Es ist ein Tellerlift, welcher später durch einen Doppel-Ankerlift ersetzt wird. In den folgenden Jahren wird das Skigebiet erweitert. [39] Bundesweit gibt es ab 23. März die vierstelligen Postleitzahlen; Bad Sachsa erhält die 3423; Neuhof erhält am 06. Juli die 3421, Walkenried 3425 usw., gleichzeitig gibt es Änderungen von Straßennamen und Hausnummern. [24] Der Betrieb der Gipsseilbahn Kutzhütte - Kranichstein bei Neuhof, die 1938 bis 1939 gebaut wurde, wird eingestellt. In den folgenden Jahren wird die Seilbahn abgebaut. Heute steht noch ein Fundament im unteren Kranichteich und dient den Enten als Ruheplatz. Die Sprungschanze in Wieda wird zur Mattenschanze umgebaut und am 16. Dezember eröffnet. 1965 springt Georg Thoma mit 50 m den Schanzenrekord. Die Südharz-Eisenbahn stellt am 30. September mit Ende des Sommerfahrplans den Personenverkehr ein, nachdem am Freitag, den 28.09. die Abschiedsfahrt stattfand und am 29.09. der letzte Personenzug (der VT 14) fuhr. 1963 fährt der letzte Güterzug, danach wird die Bahn endgültig stillgelegt. 1963 Am 14. Juli wird die neue Katholische St. Josef - Kirche mit ihrem 32 m hohen Kirchturm (eigentlich sollte er 30 m hoch werden, weil der Kirchturm der ev. Kirche 31 m hoch ist und somit höher sein sollte) durch Bischof Adolf Bolte aus Fulda eingeweiht. [3] [4] [39] Das Hotel Ravensberg wird durch die Besitzer-Familie Fritz Kühn neu gebaut und am 11. März 1964 eröffnet. [39] Das Jugend-Rotkreuz Bad Sachsa wird gegründet. Am 28. September wird der Schmerlbrunnen nach einer kräftigen Regendusche seiner Bestimmung übergeben. Jetzt wird der Schmerljunge vom Sachsaer Schmerl (einem Fisch) ständig geduscht. In Walkenried wird die Jugend-Feuerwehr als eine der ersten in der Region (Landkreise Blankenburg mit Sitz in Braunlage, auch Restkreis Blankenburg genannt, und Osterode am Harz) gegründet. Am 03. August fährt der letzte Güterzug auf der Strecke der Südharz-Eisenbahn. In den folgenden Jahren wird das gesamte Streckennetz abgebaut. 1964 Zum 100-jährigen Kurortjubiläum werden der Kursaal (Kurhaus) und das neue Kurmittelhaus vom 26. bis 28. Juni eingeweiht. Gleichzeitig wird das 150-jährige Bestehen der Schützengesellschaft von 1814 Bad Sachsa e.V. gefeiert. Der Spielmannszug und die Damengruppe der Schützengesellschaft werden gegründet. Die „Innere Mission Wolfsburg“ übernimmt das Haus Seeblick in der Bismarckstraße und richtet dort ein Altersheim ein. Die Verwaltung der Bücherei geht von Herrn Hallbauer an Frl. Kühn über, die Bücherei wird vom Rathaus in einen Raum der Kurverwaltung (Hindenburgstraße 6) verlegt. Die Erschließung zusätzlicher Wasserversorgung, von Bartolfelde kommend, wird durchgeführt. Der Aufbauzug wird von der Volksschule getrennt und zur selbstständigen Mittelschule (später Realschule). In der Feldstraße 10 errichtet das Elektrizitäts-Werk ein neues Wirtschaftsgebäude. In Neuhof wird am 09. Juli der Fanfarenzug gegründet. [24] In Steina wird in der ehemaligen Revierförsterei das Hotel „Goldener Stern“ eröffnet. Der Verein für Heimatgeschichte Walkenried und Umgebung e.V. wird am 20. Januar gegründet. (siehe auch 2009 ) [14] Vom 02. bis 05. Juni werden in Walkenried-Juliushütte die Gebäude der im Jahr 1955 abgebrannten Holzmehlfabrik (früher Gipsfabrik) abgerissen und das Gelände planiert. [28]
Am 28. Februar ist Baubeginn für den weithin sichtbaren Radarturm auf dem Stöberhai. Am 07. Juni 1967 wird er durch den Fernmeldesektor C in Betrieb genommen. (siehe Foto) Zorge erhält bis 1968 eine neue Kanalisation und wird an das Klärwerk Walkenried-Wiedigshof angeschlossen. 1965 Das Freibad im Salztal wird bis 1966 neu gebaut, das Nichtschwimmerbecken dabei wesentlich vergrößert. Nach dem Abriss des alten Eisenbahnerheims am Pfaffenberg und einer Bauzeit von 2 Jahren wird das neue Kurheim mit 86 Betten unter dem Namen Kuranstalt Südharz in der Kyffhäuserstraße 23 eröffnet. Die Wiedaer Schützengesellschaft von 1618 e.V. baut neue Schießanlagen, die in den folgenden Jahren weiter ausgebaut werden, 1975 kommt außerdem eine Kegelbahn hinzu, das Schützenhaus wird öffentliche Gaststätte. 1966 Auf dem Warteberg wird der zweite Wasserhochbehälter gebaut. An der Polizeistation in der Schulstraße 2 werden zwei Garagen angebaut, nachdem das Wasserrad der ehemaligen Mittelmühle abgebaut wurde. In Neuhof kann am 17. August das Dorfgemeinschaftshaus eingeweiht werden, in dem sich auch ein Schlachthaus befindet. Es ist das 50. Dorfgemeinschaftshaus (DGH) in Niedersachsen. [24] [39] 1967 Das Parkhotel eröffnet in der Talstraße 29, es ist das erste Hotel Bad Sachsas in größerem Stil, ab 1973 heißt es Hotel am Park. [39] Dr. Karg wird neuer Chefarzt im Kinderkrankenhaus im Borntal; dieses wird Akut-Krankenhaus für den Landkreis Osterode. 1984 erfolgt der Anbau eines Kliniktraktes mit 30 Betten. [41] Die 2 m hohe Gips-Quellungshöhle, Waldschmiede genannt, in der Nähe des Bahndamms zwischen Neuhof und Walkenried stürzt ein, heute kann man noch ihre Reste sehen. Der 75 m hohe Betonturm auf dem Stöberhai wird ab 07. Juni durch den Fernmeldesektor C in Betrieb genommen, verbaut wurden 3.000 t Beton und 600 t Stahl. Der Turm existiert bis 2005. [12] 1968 In Bad Sachsa wird der Tierschutzverein Bad Sachsa und Umgebung e.V. gegründet. Die Stolberger Heimatfreunde sind zum ersten Treffen in Steina beisammen. Die Walkenrieder katholische Heilig Kreuz Kirche erhält nun endlich ihre Glocken. In Wieda feiert die Wiedaer Schützengesellschaft von 1618 e.V. ihr 350-jähriges Bestehen. 1969 Am 30. Mai ist Grundsteinlegung für den Neubau der Mittelpunktschule in der Ringstraße (Haupt- und Realschule). Der jetzige Musikpavillon (es ist der vierte) wird im Kurpark gebaut, gleichzeitig wird die zusätzliche Wandelhalle an Stelle des alten Musikpavillons in Betonbauweise mit Glasflächen errichtet. Die Post nimmt in der Talstraße die neue Ortsvermittlungsstelle in einem Nebengebäude in Betrieb. Im Bebertal bei Barbis wird Wasser erschlossen und in Bad Sachsaer Hochbehälter gepumpt. Das baufällige Bahnhofsgebäude in Tettenborn-Kolonie wird abgerissen. In Walkenried wird der SV Südharz gegründet. Die Walkenrieder Gipsfabrik Albrecht Meier, Inh. Fritz Rode wird an das Gipswerk H & E Börgardts (Kutzhütte) verkauft und 1976 endgültig geschlossen, danach wird das Werk vollständig abgerissen. Die 1891 aus Gips gebaute Villa am Röseberg steht heute noch. Die Jugendfeuerwehr in Wieda wird gegründet.
1970 Auf der Eulingswiese wird ein Wasserhoch-behälter mit 1.000 m3 Fassungsvermögen gebaut. Das Wasser kommt über eine 9,8 km lange Rohrleitung aus Bartolfelde. Auf dem Ravensberg wird der 64 m hohe Betonturm gebaut (siehe Foto). Bis 1989 (Grenzöffnung – DDR) dient er als Horchposten Richtung Osten, anschließend übernimmt ihn die Telekom. Bereits im März 1959 hatte die US-Army auf dem Berg einen Horchposten. Das Elektrizitäts-Werk baut die Trafostation in der Feldstraße zur Sicherung der Stromversorgung aus. In Steina feiert die Schützengemeinschaft von 1920 Steina e. V. das 50-jährige Jubiläum. Schneechaos im Südharz: Ein Tank-Sattelzug bleibt am 08. Januar auf dem Bahnübergang bei Nüxei hängen, ein Zug fährt um 18,55 Uhr dagegen. Der Zugverkehr kann am 09. Januar um 12,04 Uhr ab Walkenried wieder aufgenommen werden. Für den Straßenverkehr bleibt eine mehrtägige Zeit, in der Bad Sachsa von der Außenwelt abgeschnitten ist bzw. verschiedene Straßen nicht erreichbar sind. Bergepanzer und Pioniere der Bundeswehr müssen Bad Sachsa vom Schnee befreien.[39] In Wieda stürzt am 21. Februar die neue Gießerei-Halle der Wiedaer Hütte unter den hohen Schneemassen ein. An gleicher Stelle wird 1974/75 die Tennishalle errichtet. Die Fernmeldekompanie 7 der Bundeswehr zieht von Cl-Zellerfeld nach Wieda in das Hotel „Zur Erholung“ um. Dort bleibt sie bis Januar 1972 und zieht dann nach Osterode in die Rommel-Kaserne um. [25] 1971 Die Kläranlage von Bad Sachsa wird östlich von Neuhof direkt an der Grenze zur DDR in Betrieb genommen, Neuhof wird ebenfalls angeschlossen und erhält bis 1972 Kanalisation. Die Fa. Ski-Schäfer stellt die Holz-Ski-Produktion ein. Die AOK-Klinik wird durch ein Bettenhaus erweitert. Die Stromversorgung wird durch den Bau eines Umspannwerkes in Neuhof und einer neuen Trafostation im Bahnhofsweg (heute Ringstraße, Nähe Landesstraße L 604) gesichert. Bei Ausfall des DDR-Stroms kann auf West-Strom umgeschaltet werden.
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