Die Ortschaften (Stadtteile) von Bad Sachsa und die Gemeinden der Einheitsgemeinde Walkenried (bis 2016 Samtgemeinde Walkenried) sind immer mit Namen erwähnt, wenn kein Ortsname angegeben ist, handelt es sich immer um Sachsa bzw. ab 1905 um Bad Sachsa, dieses gilt für die gesamte Zeitreise.

 

Quellenangaben:       Hinweise auf verschiedene Quellen sind z. B.   [39]  

 Die verschiedenen Quellen sind im Quellen-Verzeichnis  nachzulesen.

 

An dieser Stelle möchte ich mich für die freundliche Unterstützung bei der Erstellung dieser Zeitreise beim Verein für Heimatgeschichte Walkenried/Bad Sachsa und Umgebung e.V., dem Archiv der Stadt Bad Sachsa, sowie den Heimatmuseen in Bad Sachsa und Zorge bedanken.

 

Vor ca. 295 Millionen Jahren sind der Ravensberg und der Staufenbüttel  bei Steina aktive Vulkane. [15]

 

(rechts im Bild sehen Sie eine Ravensbergkugel, Rest der Vulkantätigkeit)

Der Römerstein  entsteht vor 258 Millionen Jahre als Zechsteinriff  [10]

Etwa 10.000 v. Chr. gibt es Spuren einer Besiedlung in der Nähe des Römersteins. [17]

1800 v. Chr. aus dieser Zeit soll im Salztal  ein Bronzebeil gefunden worden sein, dessen Verbleib aber unbekannt ist. [17]

Nach 531 könnte eine erste Besiedlung durch eingewanderte Sachsen in der Umgebung existiert haben. [17]

Die Ungarn brechen 933 nach Thüringen ein, ob zu der Zeit eine Burg Sachsenstein  bestand ist nicht belegt. [17]

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Sachsa

Der Name ist wohl nicht auf Sachsen zurückzuführen, sondern auf Sahs = Stein,  und germanisch aha = Bach, bedeutet also Steinbach. [17]      

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800        Um 800 gibt es möglicherweise einen kleinen Gutshof  (ein Vorwerk) im Bereich des heutigen Tettenborn, es ist aber nicht  die Gründung des Ortes. [39]

860        Erstmals wird ein Saxaha  urkundlich erwähnt. Es handelt sich dabei aber nicht  um das heutige Bad Sachsa, wie es von Heimatforscher Otto Löhnis  behauptet wird. [39]

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1073     Zu dieser Zeit soll es lt. Geschichtsschreiber Lampert von Hersfeldzum Bau der Sachsenburg  durch Heinrich IV  gekommen sein. Julius von Rohr schreibt 1739, dass die Burg bereits 1068 gebaut wurde. 1074 muss die begonnene Burg bereits wieder geschleift werden. (siehe Foto) [17] [19]   Es soll bereits vorher eine Burg gegeben haben, vermutlich  um 930. [17]

1085      Der Ort Walkenried  wird erstmals erwähnt.

1127     Das Kloster Walkenried  wird durch den Zisterzienserorden gestiftet und ab 1129 im romanischen Stil errichtet, dieses ist auch das Gründungsjahr.[14]  Beim Bau des Klosters waren auch Sachsaer Handwerker und Arbeiter dabei. [33]   

In Wieda  soll gemäß anderer Behauptungen eine Hütte gegründet worden sein, dieses ist aber falsch. [39]

1132      Im Bereich der ehemaligen Sachsenburg  (Sassinburc) befindet sich die Grenze zwischen Sachsa und Walkenried, und zwar im Verlauf des Buchtgrabens. [29]

1137      Das Kloster Walkenried  mit der romanischen Klosterkirche  wird eingeweiht. Die Kirche ist etwa 50 m lang. Die Bauzeit betrug 8 Jahre. [21] In der Folgezeit legen sie etwa 30 Teiche an. Somit haben die Mönche täglich Fisch zu Essen. Es sind als keine 365 Teiche, wie oft zu lesen ist.

1150     Etwa 1150 bis 1200 wird wohl der erste Teil der St. Nikolai-Kirche (Kirchturm als Wehrturm) auf dem Hügel zwischen Schul- und Kirchstraße errichtet. Die Kirche  wird später im  romanischen Stil erbaut. [4] [17]  Der Ort entsteht um die St. Nikolai-Kirche herum. [17] 

Gleichzeitig wird in Tettenborn  die St. Andreas-Kirche  gebaut. Sie erhält eine seltene romanische Glocke  in Birnenform.

1187      Graf Albert von Clettenberg  beurkundet den Verkauf von Äckern an das Kloster Walkenried. [30]

1194      Heinrich der Löwe  will zur Pfalz Tilleda, um sich mit dem Kaiser auszusöhnen. Auf dem Weg dorthin fällt er vom Pferd und bricht sich ein Bein. Im Kloster Walkenried  wird er gesund gepflegt. [31]

1200       Etwa 1200 soll es eine Siedlung im Bereich des heutigen Neuhof   gegeben haben, der Name Nuwendorp wird 1238  erstmals erwähnt. [24]

1209     Im Kloster Walkenried  wird um 1209 mit dem Neubau der Kirche begonnen, es wird der erste gotische Großbau in Norddeutschland. Es wird die größte Klosterkirche Norddeutschlands und erhält einen doppelschiffigen Kreuzgang, die 92 m lange und 36 m breite Kirche wird 1290 geweiht. [21]

1219      Zum  ersten  Mal ist der Name  Saxa  urkundlich belegt. [4] [5]

Es gibt  einen  Gütertausch zwischen dem  Kloster Walkenried   und dem  Grafen Elger von Honstein,  als Zeuge ist Henrico de Saxa  zugegen. [29]

1229      Eine Urkunde des Albert von Clettenberg  bezeugt Sifridus sacerdos de Sassa  (Pfarrer Siegfried aus Sachsa). Erstmals findet sich der Name eines Pfarrers; zugleich ergibt sich, dass Sachsa damals in der Herrschaft Clettenberg  liegt. [29]

1233      Graf Dietrich von Honstein  und die Grafen von Clettenberg  bestätigen das Gelände Kranichborn (Kranichteich) dem Kloster Walkenried. [29]

1237     In einer Urkunde des Klosters Walkenried  werden die Brüder Heinrich und Berthold aus dem Geschlecht derer von Tettenborn genannt. Auch in dieser Urkunde tritt der Pfarrer Siegfried von Sachsa als Zeuge auf; Sachsa gehört also nach wie vor zu Clettenberg. [4] [29]

1238      Der  Ort  Sassa  wird  erneut  urkundlich  erwähnt. Nunmehr liegt Sachsa in der Grafschaft Honstein  (ab 1648  Hohenstein  geschrieben). [29]

Der Ort Neuhof  (Nuwendorp) wird in der selben Urkunde erwähnt. [5]

Graf Dietrich von Honstein  überträgt  dem  Walkenrieder Kloster einen Fischteich, den  cranecse, heute Kranichteich  neben Nuwendorp, heute Neuhof. [5]

1242       In einer Urkunde aus diesem Jahr wird das heutige Neuhof als Nova Villa (= neues Dorf) bezeichnet.

1243       Die erste Erwähnung des Namens Wieda  entstammt einer Urkunde des Klosters Walkenried, dabei handelt es sich um den Bach.

Dietrich von Honstein  lässt auf dem Kleinen Staufenberg oberhalb von Zorge  eine kleine Burg bauen, die aber schon bald wieder abgerissen wird, weil sie nicht mehr benötigt wird.

1248      Graf Dietrich von Honstein schenkt dem Kloster Walkenried die Graswiese bei der Sachsenburg (iuxta Sassenborch) und verspricht, etwaige Ansprüche der Bauern von der Sachsa an dieser Wiese abzufinden. [29]

1249      Erstmals wird in einer Urkunde der Name Zorge  erwähnt, dabei handelt es sich um den Bach und die Hütte Zorge. [13]

1253      Graf Heinrich II. verkauft mehrere Besitzungen und Rechte an das Kloster Walkenried  und kauft mit den Erlösen die Burg Klettenberg sowie weitere Anteile der Grafschaft Klettenberg. [29]

1259      Der Ort Neuhof   (ab 1972  Stadtteil von Bad Sachsa) soll gegründet worden sein. Es gibt aber schon eine frühere Erwähnung von Nova curia = nova grangia = Neuer Hof. [19]  Entstanden ist der Ort durch den Wirtschaftshof nova curia des Klosters Walkenried, der „Neue Hof“. Dieser existiert noch heute. [4]

1268      Der Name Steina  wird als Bach in einer Walkenrieder Urkunde genannt. [4]

1279      Eine Ilfelder Urkunde nennt einen Henricus de Saxa. [17]

1289      Es wird erneut der Name Steina  erwähnt, dabei könnte es sich wieder um den Bach handeln. [4]

1300      Das Kirchenschiff der St. Nikolai - Kirche  wird im spätromanischen bis frühgotischen Stil an den Kirchturm von 1150  angebaut.

1303      Pfarrer Henricus plebanus de Sassa  wird  beim Verkauf von Gütern in Emelingerode  als Zeuge genannt. [17]

1322       In  einer  Urkunde  bestätigen  die  Grafen von Honstein  den Mönchen  des Klosters Walkenried  die Besitzungen in campis ville Saxa. Ferner erhält das Kloster durch Erwerb Nutzungsrechte am Netzebach, siehe auch 1397. [5]

1323      Am 09. Oktober  wird die neu gebaute St. Antonius-Kapelle  in Neuhof   eingeweiht. [24]

1324      Ein Kontrakt  der Walkenrieder  mit den  Wattenrödern  (im heutigen Neuhof )  wird von  den  Grafen von Honstein bestätigt, Zeuge ist  Henricus plebanus villae Saxa. [17]

1397      Der Hegeteich (Netzebach) wird vom Kloster Walkenried erworben, die Bewirtschaftung des Klosterhofes Neuhof  wird einbezogen. Damit ergibt sich eine Flurgrenze, die nach dem 30-jährigen Krieg zur Landesgrenze zu Braunschweig  wird. [14]

1452       Graf Ernst von Honstein  nennt Sachsa  einen Flecken, es gibt einen Schultheiß und 5 Geschworene. Wann Sachsa zum Flecken erhoben wurde, ist nicht bekannt. [5]

1456       Zwei Ketzer aus Sachsa und Branderode erleiden vor dem Kloster Walkenried  den Tod durch Verbrennen. [18]

1458       Die Grafen von Honstein schließen sich einer Militäraktion des Herzogs Wilhelm III. von Sachsen (zgl. Landgraf von Thüringen und Markgraf von Meißen) gegen Raubritter im Raum Göttingen (die Inhaber der Burgen Jühnde, Bramburg und Herstelle) an. [49] [50]

1499       Das Dorf Steina  wird erstmals erwähnt. [4] Der Name Steina wird bereits 1268  und 1289  erwähnt, dabei handelt es sich wohl um das Bachbett, welches mit Steinen übersät ist.

1506       Sachsa  wird im Archidiakonatsregister als „Pfarrkirchdorf“ bezeichnet. [17]

1516       Sachsa  wird in einer Urkunde der Grafen Heinrich  und Ernst von Honstein  als Flecken beurkundet. [5]

1521      In Sachsa  wird ein Bergmeister  eingesetzt. Allerdings erweist sich der Bergbau im Bereich Ravensberg und Ostertal als wenig erfolgreich. [32]

1525      Es gibt die Abbildung eines Stadtsiegels  mit der Inschrift 1525. [5]    Mit ziemlicher Sicherheit erhält Sachsa  in diesem Jahr die Stadtfreiheit. Nun erhält Sachsa  möglicherweise eine Stadtmauer, von der aber nichts mehr erhalten ist. Umschlossen werden damit die Markt-, Schul- und Kirchstraße. Es werden auch zwei Stadttore errichtet, die 1717 erneuert werden müssen. [33] Erster evangelischer Pfarrer in Sachsa  wird Friedrich Lohle, der zuvor das Kloster Walkenried verlassen musste, weil er beschlossen hatte, zu heiraten. [17]

Das Kloster Walkenried  wird im Bauernkrieg stark beschädigt. Im 17. und 18. Jahrhundert wird das Kloster als Steinbruch genutzt, die Klausur bleibt aber fast vollständig erhalten. [40]

1540       Zur Zeit der Reformation werden in Zorge   Eisen- und Kupferhütten  errichtet. [13]

1542       Walkenried  wird von Kaiser Karl V  zum Reichsstift erhoben. [40]

1545      Es gibt Notierungen eines Sachsaer  Stadt- und Ratshandelsbuches, es ist noch ein Auszug unter der Bezeichnung „Extract aus dem alten Stadt- und Ratshandelsbuch de anno 1545 bis 1656“ vorhanden. [5] 

1546    Das Kloster Walkenried  öffnet sich der Reformation, weil die verbliebenen Mönche zu Luthers Lehre übertreten. [21]

1550     Zum ersten Mal wird der künstlich angelegte Schmelzteich  erwähnt. [5]

1556       Die evangelische Religion wird am 27. März auf einer Synode in Walkenried  eingeführt. Die Grafen von Honstein  treten zum Protestantismus über. [19]

1557       Die Gemeindemühle  (Obermühle )  in der Bismarckstraße 15 (später Gelpkes Mühle) wird erstmals erwähnt. [33]

Im Kloster Walkenried  wird eine Klosterschule eingerichtet, sie besteht bis 1668. [18]

1558       In Neuhof  wird durch den Müller Christoph Pagenhard  ein Mühlenneubau errichtet. [19] [24]

1559       In Sachsa  gibt es das erste erwähnte Großfeuer. Es bricht am 31. März um 19 Uhr aus und vernichtet fast den ganzen Ort, nur die Kirche und wenige Gebäude bleiben erhalten.

In Zorge  wird die Konzession für eine Mühle  erteilt.  [13]

1563       In Neuhof   wird lt. Ratshandelbuch  ein gewisser Christoph  als Hofmeister genannt. [33]

1566       In  einem  Protokoll  wird von  der  Ratsburg, dem  Rathaus  gesprochen. Das Rathaus befindet sich im ersten Stock des Ratskellers, Marktstraße 10/11. [5] Erstmals wird von einem Regierenden Bürgermeister  gesprochen. [14]

1569      In Wieda  werden bis 1570  22 Gruben neu aufgenommen. In der  Zinnobergrube  „Sonnenglanz“ wird Quecksilber gewonnen. [20]

1572      Am 07. Juli  wird vom Kloster Walkenried  eine Mönchlehde  genannt. [33] In Sachsa  gibt es eine erste Nachricht über eine Schützenkompanie. [17]

1574       Erstmals wird der Pferdeteich  genannt [5] , hier können die Pferde noch einmal getränkt werden, bevor sie in Richtung der Harzer Berge ziehen müssen.

1576      Die Mühle unter der  Gemeinde  (Öl- und Sägemühle – „Papstsche Mühle“)  wird  zum  ersten  Mal erwähnt. [4] [5]  Heute ist  an  dem  Eckhaus (Städtisches Bau- und Forstamt) im  Stadtpark  kein  Wasserrad mehr vorhanden.

1577      Der Abt Kreite  lässt in Zorge  auf dem Kirchberg die erste Kapelle  errichten, sie wird dem Apostel „St. Bartholomäus“ geweiht. [13]

1580      In einem Wiedaer  Privathaus in der Langenstraße (Haus Stelter) wird der erste Kirchenraum geschaffen, ab 1582 gibt es die erste Glocke auf dem „Ruhme“, heutiger Glockenturm. [27]

1587      Genannt wird das „Genicke“, heute kennt man noch den Namen Knickberg. Es ist eine lebende Mauer (geknickte Bäume) als Grenze. Unterbrochen wird sie durch einen Durchlass mit Warte (heute gibt es noch den Warteberg). [34]

1593      Bis zu diesem Jahr gehört Sachsa  den Grafen von  Honstein, nach dem Aussterben des Adelsgeschlechts mit dem Tod des letzten Grafen von Honstein-Lohra-Klettenberg, Ernestus VII, fällt die Grafschaft und damit  Sachsa  an die Herzöge von Braunschweig und Lüneburg, die gleichzeitig Bischöfe von Halberstadt  sind. [4] [17] Graf Ernst VII (Ernestus VII) wurde am 24.02.1562 in Klettenberg geboren und verstarb bereits am 08. Juli 1593 im Kloster Walkenried, 1590 hatte er dem Kloster die 1. Orgel gestiftet. [53]

Im Steinatal  entsteht die erste Glashütte, die wohl bis ins 17. Jahrhundert  existiert.

Das Reichsstift Walkenried  gehört nun zum Herzogtum Braunschweig-Lüneburg. [21]

1594       Es wird erstmals eine Knabenschule / Elementarschule  erwähnt, sie befindet sich in der Schulstraße 9. [5]

1595     Der Altar  der St. Nikolai-Kirche  wird von Bürgermeister  Hans Hartmann  gestiftet. [5]   (siehe Foto) 1680 werden die Emporen eingebaut.

1600       In Zorge  wird um 1600 durch den Vogtländer  Hans Sein  am Reihersberg der erste Hochofen eingerichtet, bisher waren primitive Rennöfen in Betrieb. [20]

1608       In Tettenborn  wird eine neue St. Andreas-Kirche  gebaut, die erste Kirche von 1150  war baufällig und musste abgerissen werden.

In Wieda wird eine frühneuzeitliche Weinglashütte in Betrieb genommen, die bis 1623 existiert, Bruchstücke und sonstige Glasreste sind im Glas- und Hüttenmuseum in Wieda zu bewundern.

1610       Wieda  erhält seine erste Kirche, der Bau wird von Prior Eckstorm  aus Walkenried veranlasst, am 01. November 1611 wird sie geweiht. Die heutige Kirche befindet sich an der selben Stelle. [19]

1617       Der Winter  1617/18 ist so mild, dass die Einsaat bereits einen Monat früher als allgemein üblich erfolgen kann. [31]

1618       In Wieda  soll bereits die Wiedaer Schützengesellschaft von 1618 e.V.  gegründet worden sein. Dieses ist aber nicht hinreichend belegt.

1625       Im 30-jährigen Krieg  zieht Tillys Heer durchs Land, auch in Sachsa  wird Vieh geraubt, Felder werden verwüstet und hohe Kriegssteuern gefordert. [17] 

Feldherr Tilly hat eine Zeit lang in Tettenborn  sein Quartier gehabt.

1629       Zorge  erhält seinen ersten Lehrer. [13]

1631       Im Winter 1631/32  brennt fast der gesamte Ort nieder, einschließlich Rathaus  mit Ratskeller[5]

1639       In Sachsa  sterben 39 Menschen an der Pest. [17]

1647       In Sachsa  gibt es etwa 100 bewohnte Häuser. In der Stadt sind 3 Mahlmühlen und 1 Ölmühle in Betrieb. [33]

1648      Zum Ende des Dreißigjährigen Krieges  gibt es in Sachsa  noch 93 bewohnte Häuser und 56 wüste und  verbrannte Stätten. [17]

Die Grafschaft Honstein  und  damit Sachsa  fallen an Kurbrandenburg (später Preußen). Honstein  wird ab jetzt Hohenstein  geschrieben. Hohenstein und somit Sachsa  und Tettenborn werden eine brandenburgisch-preußische  Exklave. Seither gehören beide Orte bis Herbst 1945 zu Brandenburg/Preußen. [5]

Das Kloster Walkenried   wird säkularisiert, es geht in den Besitz der Herzöge von Braunschweig  über. Das Kloster wird als Steinbruch genutzt, die Klausur bleibt aber erhalten. [40]

1650      Am 19. Juni leisten die Stände der Grafschaft dem Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg, ihrem neuen Landesherrn den Treueid, so auch der Bürgermeister von Sachsa.

1651     Die Grafschaft wird von Brandenburg dem Grafen Johann von Sayn-Wittgenstein übergeben. Am 27. Oktober verpflichtet der Graf von Sayn-Wittgenstein  persönlich die Beamten in Sachsa.  [17]

1653      Am 20. August verbrieft Graf von Sayn-Wittgenstein  die Stadtrechte . [5]

1658       Die Stadtrechte  werden am 27. März durch Graf Christian Ludwig von Sayn-Wittgenstein  nochmals verbrieft. [5]

1665      Am 16. November wird der Forst Moseberg von der Stadt verkauft, damit dort eine Glashütte  betrieben werden kann. [33]

1667      Nachdem die Stadt auf Grund des Brandes  von 1631/32  wieder aufgebaut wurde, brennt sie erneut ab. [17]

1671       Bis 1810 sind Ratsbücher  und Rechnungen vorhanden. [5]

In Zorge  wirkt Zacharias Koch  als Oberforstkommissar. [13] Noch heute gibt es das „Zacharias-Koch-Haus“ Baujahr 1681.

1672       Oberhalb von Zorge  wird der Kunzentaler Teich  angelegt, heute befindet sich dort das Waldschwimmbad  im Kunzental. [20]

1674       Das Amt Walkenried  wird an Sachsen-Gotha  verpfändet.

1677      Das  Wappen  von  Sachsa  wird verändert, statt einer Tanne erhält es zwei übereinander stehende Büsche, unten links eine schräg gelegte Tanne. [4] [5]

1680       In der Schulstraße 11  gibt es nun eine Mädchenschule, sie existiert bis 1905. Walkenried erhält seine erste Schulstube.

1681       In Zorge  wird das „Zacharias-Koch-Haus“ gebaut. Es dient bis 1931 als Forsthaus, danach befindet es sich in Privatbesitz. 1959 kauft die Gemeinde Zorge das Haus und richtet es als Verwaltungsgebäude ein, [20]  darin ist ab 1988 das Heimatmuseum untergebracht. (siehe Foto)

1682     Die Mädchenschule  in der Schulstraße  brennt ab. [17]  

In Tettenborn  wütet die Pest, viele Menschen müssen sterben. [4]

1684       Die Gemeinde Zorge  erhält ihren ersten Pfarrer. [13]

1689       Das 1631/32  abgebrannte Rathaus  in der Marktstraße  wird wieder aufgebaut. Die städtischen Behörden und später auch die Gerichtskommission befinden sich im oberen Stockwerk, unten ist eine Ratsschänke (Ratskeller) eingerichtet. [5]

1691       Der Fachwerkanbau auf der Südseite der St. Nikolai-Kirche  wird errichtet. [5]  Er ist eine Stiftung des Rates der Stadt.

1692       In Sachsa  brennen die Hirtenhäuser nieder. Sie befinden sich außerhalb der Stadt. Heute ist dies der Bereich der Schützenstraße, früher „Auf der Gemeinde“, also Allgemeingut der Stadt. [17]

1697       In Zorge  praktiziert der 1. Arzt, Bernhard Nentzel  bis 1743 als  „Feldschär“, Stiftschirurg und Gemeindeschulze. [13]

1701       Die St. Nikolai-Kirche  erhält eine neue Glocke, weil die alte zersprungen ist. [33]

1708       Der Magistrat  von Sachsa beschafft eine Feuerspritze.

1710       Die Mädchenschule  in der Schulstraße  wird wieder aufgebaut. [17]

1711       In der St. Nikolai-Kirche  werden die Kanzel und das Chorgestühl  eingebaut. Die Kanzel wird am 17. Mai eingeweiht. Notwendig wurde sie, weil aufgrund der eingebauten Emporen der Prediger nicht mehr von allen Plätzen zu sehen war. [5]

1712       Die ev. Katharinen-Kirche  in Steina  wird gebaut.

1717       Auf der Ziegentalwiese  am Moseberg  nimmt am 16. Mai eine Glashütte den Betrieb auf. 1726  wird der Betrieb bereits wieder eingestellt. [4] [33] Wegen Baufälligkeit werden die Stadttore  (Unter- und das Obertor)  erneuert.

1718      Am 02. April  brennen  in der nördlichen Marktstraße  innerhalb von 2 Stunden 47 Häuser ab, darunter ist  auch das Rathaus, welches bis 1733 wieder aufgebaut wird. [4] Ausgebrochen ist das Feuer um  9 Uhr abends im Haus des Schultheißen Mölitz, dessen Sohn soll der Brandstifter gewesen sein. [5]

1721       An Stelle der Neuhofer Mühle  von 1558  wird von A. Naberland  eine neue Mühle  (Nr. 3) erbaut. [4]

1722       Am 22. Januar wird die königlich Preußische Feuerordnung  veröffentlicht. [4] [5]

1723       Am 8. Januar erlässt der preußische König Friedrich Wilhelm I. für Sachsa  ein Edikt (Anordnung) zur Errichtung einer Wollspinner-Fachschule. Die Spinner erhalten besondere Privilegien. [34]

1724       In Zorge  gibt es 43 herrschaftliche und 10 private Gruben (Stollen). [13]

1725      Die St. Nikolai-Kirche  erhält ihr Deckengemälde, ausgeführt von Johann Georg Hoyer  aus Nordhausen, er versieht die Kirche auch mit verschiedenen Sprüchen. [22]

1726     Der Betrieb der Glashütte  am Moseberg  wird eingestellt. [5]

1727       In Wieda  wird ein Glockenturm  mit einer vergoldeten Kugel genannt. Es ist ein über dem Ort errichteter, mit Brettern verschalter  Fachwerkbau.Die später vorhandenen Glocken sind von 1842 und 1858. Im 2. Weltkrieg (1942) wird die erste Glocke eingezogen. 1946 wird eine neue Glocke eingebaut, diese wird 2001 durch die jetzige Glocke ersetzt. [27]

1728       Der in Zorge  als Oberforstkommissar tätige Zacharias Koch  und Wohltäter armer Leute verstirbt und wird unter dem Altar der ev. St. Bartholomäus-Kirche beigesetzt. [13]

1731       In Sachsa   muss auf preußische Anordnung mit der Seidenraupenzucht begonnen werden. [33]

Walkenried  wird in das Fürstentum Blankenburg  eingegliedert, den späteren Landkreis Blankenburg. Das Stiftsamt Walkenried bleibt eine eigenständige Verwaltungseinheit.

1732       Erstmals wird ein Schützenhaus  erwähnt, 1825/26  wegen Einsturzgefahr wieder abgerissen. [8]

1733       Zwischen Sachsa  und Steina  gibt es den „Holzkrieg“. Es sind Streitigkeiten um den Grenzverlauf am Ravensberg  zwischen Braunschweig und Preußen. Die Streitigkeiten dauern bis September 1740. [33]

1734       Die erste Apotheke wird vom Apotheker Gottfried Hartmann gegründet, [4] später Stadtapotheke,  ab 1821  in der Marktstraße  Nr. 54. [33] Auf der Gemeinde wird eine Ziegelhütte gebaut. Heute erinnern noch die Namen Ziegelstraße und Tonburg an diese Zeit. [33]

1740       Der König von Preußen  bestätigt die Stadtrechte. [17] Die Grenze im Sachsaer Revier zwischen Hannover  und Preußen  wird neu festgelegt und ab 1741 durch Grenzsteine markiert. [33]

1742      In Sachsa  wird ein Postbote  bestellt. [5]

1744       In Zorge  wird unter der Regierung von Carl I. von Braunschweig  der Carlsstollen angesetzt, mit 1,3 km ist er der längste Wasserlösungsstollen in Zorge, er dient heute noch der Trinkwasserversorgung. [20]

1746       Der Drei-Herren-Stein  (Grenzstein  > Hannover-Preußen-Braunschweig) wird am Ravensberg gesetzt. [33]  Heute kommt man vom dort vorhanden kleinen Parkplatz im Winter am besten auf die „grenzenlose“ Südharz-Langlaufloipe.

Die ev. Katharina-Kirche  in Steina  erhält ihren Kirchturm.

1747       Die ev. St. Nikolai-Kirche  wird bis 1751 gründlich renoviert. [34]

In Zorge  werden eine Blechhütte, Drahtzieherei  und Sägemühle  gebaut. [13]

1749      In Steina  wütet die Pest. Noch heute erinnert das Pestkreuz im Ort Richtung Warteberg  und Staufenbüttel  daran.

1751      Unter Herzog Carl I von Braunschweig  wird in Walkenried  das Hospital im Steinweg eingerichtet, zur selben Zeit wird die benachbarte Torkapelle abgerissen, die 1323 errichtet wurde.

1753      In Neuhof  soll erstmals eine Gipshütte am Kranichteich  erwähnt worden sein, die Existenz  ist aber ziemlich unwahrscheinlich. Es steht fest, dass im 19. Jahrhundert eine Gipshütte am Kranichteich gebaut wird. (2006 wird ein historischer Gipsbrandofen  errichtet. Der Gipsbrandofen ist funktionsfähig und wird mehrmals im Jahr in Betrieb gesetzt).

Am 8. Mai wird in Walkenried  am Röseberg  ein Gipsofen  in Betrieb genommen. [19]

1754     Sachsa  erhält eine eigene Feuerordnung [5], siehe auch 1804.

1755       Nachdem die Seidenraupenzucht in Sachsa  keinen Erfolg brachte, sind lt. Kriegs- und Domänenkammer in Halberstadt neue Maulbeerbäume auf dem Kirchhof zu pflanzen. Aufgrund des Klimas wird der Anbau 1766 wieder aufgegeben. [33]

1756       Der Kirchenrat der ev. Kirche  und Magistrat beschließen, dass ein neues Pfarrhaus gebaut wird. Es wird 2-stöckig ausgeführt und mit Schiefer verkleidet. Die Jahreszahl befindet sich auf der Südseite (Kirchstraße). [34]

1760       Der Siebenjährige Krieg von 1756 bis 1763 erreicht nun auch Sachsa. Der Kirchhof   ist mit einer Mauer umschlossen, die mit Schießscharten versehen ist. Von hier kann man sich erfolgreich gegen ein württembergisches Husarenkommando verteidigen. [34]  Auch die anderen Orte leiden unter dem Krieg. Die Wiedaer fliehen 1757 in das „Franzosental“.

1770       Um die Not des Siebenjährigen Krieges zu lindern, schenkt Friedrich der Große  der Stadt etwa um 1770 den Stadtforst. Es ist ein 2.500 Morgen großer Mischwald, so existiert er noch heute und bietet die Grundlage des Mischwaldklimas. [33]

In Wieda  wird der Grundstein für die Lutherkirche  gelegt. Der Neubau, bereits 1739 geplant, dauert bis 1778. Diese Kirche befindet sich an der Stelle, wo die Kirche von 1610  gebaut wurde. [27]

1774      Friedrich  der  Große  lässt die  Pfaffenwiese  mit „Ausländern“ aus nichtpreußischen Nachbarorten besiedeln. [4] [5]

1777      Im Dezember ist es so kalt, dass mehrere Menschen erfrieren, unter ihnen auch der Apotheker Heinrich Schröter. [33]

1778     In Tettenborn, Dorfstraße 32, wird angeblich Freiherr Karl Friedrich von Tettenborn geboren, sein richtiger Geburtsort war wohl in Kirchberg im Hunsrück, gehörend zum badischen Teil der Grafschaft Sponheim * 19.02.1778. Er tritt 1812 als Oberstleutnant aus österreichischen in russische Dienste, steigt zum Generalmajor auf und befreit 1813 die Hansestädte Hamburg und Bremen. [28] [17]  

Die neue ev. Kirche in Wieda  kann am 05. Oktober nach 8-jähriger Bauzeit (einschließlich Baupausen wegen Geldmangel) eingeweiht werden. Das von Pastor Grimm gestiftete Taufbecken wird heute noch genutzt. [27]

1780       Oberhalb von Zorge  wird der „Neue Teich“  als „Neuer Steinbacher Teich“ angelegt, um die Wasserversorgung für den Bergbau zu verbessern. Nach 1895  dient der Teich der Versorgung der Mühlen. Es gab bereits ab 1672  im Kunzental einen Teich zur Wasserversorgung des Hüttenbetriebes. Durch starke Regenfälle 1740 und 1760 erlitt er Dammbruch und war somit nicht mehr sicher. [13] [20]

1792     In der Mühle  in Neuhof  wird Eleonore-Elisabeth Zinram  geboren, sie ist die Ur-Großmutter mütterlicherseits  von Konrad Adenauer, dem 1. Bundeskanzler der BRD.  Frau Zinram verstirbt am 16. März 1870  in Sachsa.

 

 
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